Archive for Juli, 2008

Pflasterspektakel 2008 in Linz

Donnerstag, Juli 24th, 2008

Diesmal möchte ich euch vom Pflasterspektakel in Linz erzählen, auf dem ich letztes Wochenende war. Eine tolle Idee mich dazu überreden zu lassen, dorthin zu fahren.

Das Pflasterspektakel in Linz ist ein alljährliches Straßenkunst-Festival, dass heuer bereits seine 22. Auflage hatte. StraßenkünstlerInnen aus aller Welt verwandelten die hübsche Linzer Innenstadt für drei Tage in ein rauschendes Fest mit Gauklerei, Magie, Akrobatik und Musik. An vielen verschiedenen Standorten traten im Stundentakt KünstlerInnen auf, die ihr Programm dort präsentierten, wobei jedes Programm bis zu dreimal pro Tag an wechselnden Orten aufgeführt wurde. Außerdem gab es auch noch weitere Aktionen, mehrere Gruppen zogen die ganze Zeit durch die Stadt um mit den Menschen zu interagieren und mehrere Samba-Gruppen verbreiteten ihre Stimmung.

Der Eintritt zum Festival war gratis, allerdings wurden die ZuschauerInnen aufgefordet, nach den Aufführungen ein Hutgeld zu geben. Immerhin ist dies die einzige Einnahmequelle, von der Organisation wurden nur die Fahrt- und Unterkunftkosten getragen.

Das mir Straßenkunst gut gefällt, war mir vor dem Spektakel schon bewusst, aber es hat mich doch viel mehr gefesselt, als ich angenommen hatte. Ich könnte nicht sagen, welcher Auftritt mir am besten gefallen hat, zu vielfältig war das angebotene Programm.

Die folgenden haben mir sehr gut gefallen:
The Von Trolley, ein australisch-französisches Quartett, dass Akrobatik, Musik und Comedy miteinander verbunden hat.
Trillke Trio, eine fünfköpfige deutsche Weltmusik-Band die das Lokal Strom zum beben gebracht hat.
MC Xander, ein britischer Beatboxer, dem leider nach 10 Minuten der Strom ausgegangen ist – trotzdem hab ich ihm eine CD abgekauft.
Dis Bonjour á la Dame, ein Theater, in dem der Protagonist in ein Computerspiel versetzt wurde. in dem Jonglieraufgaben zu lösen waren.

Als ich auf der Heimfahrt einen Blick in das Programmheft warf musste ich feststellen, dass ich den Großteil des Spektakels nicht gesehen hatte obwohl ich bereits überwältigt von meinen Eindrücken war. Ich denke es wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein.

Hier ein paar Eindrücke vom Festival:

Hier gibt’s noch mehr Photos

Wien: Gegen den Trend

Dienstag, Juli 22nd, 2008

Ich wurde auf einen interessanten Artikel gestoßen, der gut die Misere um kostspielige U-Bahn-Linien in die Peripherie und die Stagnation im Ausbau der Straßenbahn zusammenfasst:
http://www.eisenbahnwelt.de/zeitschriftenartikel-2721.html

130 Jahre Tramway in Graz

Donnerstag, Juli 17th, 2008

Mein letzter Ausflug in meine Heimatstadt Graz ist inzwischen über einen Monate her, aber noch immer wartete dieser Blogeintrag darauf, fertiggeschrieben zu werden.

Einer der Gründe, die mich am Wochenende um den 8. Juni nach Graz gezogen haben, war das Straßenbahnfest, dass von den Grazer Verkehrsbetrieben (GVB) anlässlich des 130jährigen Jubiläums der Eröffnung der ersten Straßenbahnlinie vom Südbahnhof (heute Hauptbahnhof) zum Jakominiplaz am 8. Juni 1878 gestaltet wurde. Diese Route stellt bis heute den wichtigsten Abschnitt des Grazer Straßenbahnnetzes dar, die von vier (von ingesamt sechs Linien) befahren wird. Ein Highlight dieses Festes war eine Straßenbahnparade vom Hauptplatz durch die Herrengasse zum Jakominiplatz.

Obwohl ich noch müde vom recht ausführlichen Samstag Abend war machte ich mich nicht weniger motiviert auf den Weg in die Innenstadt. Ich hatte mir schon überlegt, dass ich das Landhaus und eventuell auch das Zeughaus als Hintergrundmotive wählen möchte. Naja, meistens musste ich dann eh schauen, wo gerade möglichst wenig Menschen stehen um gute Photos zu erhaschen. Es waren doch ziemlich viele Menschen zum Fest gekommen, auch irrsinnig viele PhotographInnen. Diese hatten sich dann schon in Gruppen arrangiert, um sich möglichst wenig im Weg zu stehen.

Geboten wurde so einiges: Neben allen fahrbaren Oldtimerwagen waren auch diverse Arbeitswagen unterwegs, natürlich auch die neueren Typen. Hier gibt ein paar Impressionen davon:

<table class=“thumb_gallery“><tbody>
<tr><td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1102a.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1102a_small.JPG“ alt=““ /></a><br />So sah Straßenbahnverkehr in den Anfangstagen aus: Von Pferden gezogen (Nachbau, Original: Baujahr 1878).</td>
<td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1121.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1121_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Viele Schaulustige, die die Oldtimer-Straßenbahnen bewundern. Hier ein Triebwagen aus 1898.</td></tr>
<tr><td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1224.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1224_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Diese Schnauzen dominieren das Stadtbild seit den 1960ern. Hier ein besonderes Stück: Das Mittelteil stammt von einer Straßenbahn aus Wuppertal.</td>
<td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1229.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1229_small.JPG“ alt=““ /></a><br />So kann man Hochflurwägen niederflurig machen: Mit einem Niederflurmittelteil (Baujahr 1986, Mittelteil: 1999).</td></tr>
<tr><td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1234.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1234_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Eine der derzeit neuesten Straßenbahnen zieht an den PhotographInnen vorbei: Ein Cityrunner (Baujahr 2001).</td>
<td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1243.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1243_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Ein Gast aus Wien: Der schön renovierte D244 gelenkt vom Direktor des Wiener Tramwaymuseums (Originalbaujahr 1901, neu aufgebaut mit einem Fahrgestell eines Grazer Güterwagens).</td></tr>
</table>

Danach gings weiter zum Straßenbahnmuseum in der ehemaligen Remise der Elektrischen Kleinbahn Graz-Mariatrost am Fuße des Mariatroster Kirchberges. Unterwegs hat mich leider ein Regenguß erwischt, der mich einige Zeit aufhielt, da ich mit meinem Rad unterwegs war. Ich konnte immerhin ein paar verregnete Straßenbahnphotos machen, da zwischen Hauptbahnhof und Mariatrost ein Sonderverkehr mit älteren und neueren Straßenbahnwägen verkehrte. Das Museum selber war bei freiem Eintritt zu besichtigen, ausserdem wurde eine Ausschank eingerichtet und diverse Projekte vorgestellt (wie die neue S-Bahn rund um Graz).

<table class=“thumb_gallery“><tbody>
<tr><td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1261.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1261_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Während ich in der Leonhardstraße im Regen stand kam mir diese hübsche Oldtimer-Garnitur Baujahr 1909 entgegen.</td>
<td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1262.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1262_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Auf der idyllischen Strecke nach Mariatrost erwischte ich einen Zweiachser Baujahr 1951 mit Beiwagen.</td></tr>
<tr><td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1324.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1324_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Ein vollgestopfter Oldtimerbeiwagen Baujahr 1872 (ursprünglich aus Wien) und ein 260er als Sonderverkehre in der Haltestelle St. Johann.</td>
<td class=“thumb_gallery“><a href=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1308.JPG“><img src=“http://xover.mud.at/~skunk/blog/130tram_graz/IMG_1308_small.JPG“ alt=““ /></a><br />Beim Tramwaymuseum Graz-Mariatrost wurde noch lange das Jubiläum gefeiert.</td></tr>
</tbody></table>

Abschliessend kann ich sagen, dass ich es ein gelungenes Fest fand, immerhin wurde schön die Vielseitigkeit der Grazer Straßenbahngeschichte präsentiert. Alleine zwei Straßenbahnen gingen mir ab: Eine der alten Wuppertaler Straßenbahnen mit ihrer schlanken Schnauze und die Graffiti-Bim (eine der alten 260er die sich noch im Linienbetrieb befindet wurde komplett mit einem Graffiti verschönert).

<a href=“http://xover.mud.at/~skunk/photos/verkehr/graz/130jahre/“>Hier gibts noch mehr Photos</a>

Für offene Dateiformate und Protokolle!

Mittwoch, Juli 2nd, 2008

Und wieder ist es passiert: Eine Firma ändert einfach das Protokoll, wie ihre Software miteinander funktioniert, woraufhin alte und alternative Clients nicht mehr funktionieren. Diesmal ist es ICQ. Deren proprietäres Protokoll wurde geändert, womit nur noch eigene Clients funktionieren (und vermutlich bald auch wieder die alternativen, immerhin sind die ProgrammiererInnen viel zu schlau). Aber diese Vorgehensweise ist vergleichbar damit, dass Papier nur mit dem Bleistift der eigenen Firma beschreibbar wäre. Gottseidank ist das bei Papier nicht so, aber es ist leider in vielen Bereichen unseres Lebens, besonders elektronischen Medien so (Bsp: Word-Dokumente, Handy-Ladegeräte, …).

Es gibt dafür eine Lösung: Offene Alternativen zu verwenden, z.B. Jabber statt ICQ/AIM/MSN/wie sie denn alle heissen (Google Talk verwendet übrigens das gleiche Protokoll wie Jabber, ist also kompatibel) oder OpenDocument (wird von OpenOffice, AbiWord und vielen anderen Office-Programmen verwendet, leider (noch) nicht von Microsoft Office.

Für alle die mich jetzt nicht mehr per ICQ erreichen können: Schreibt mir doch ein Mail, dann erfährt ihr meine Jabber-ID.

Freiheit den Programmen!

Es geschehen noch Zeichen und Wunder!

Mittwoch, Juli 2nd, 2008

Gestern wurde bekannt, dass die Wiener Linien eine Neuordnung der Ringlinien planen und diese heute vorstellen wollen. Diese Ankündigung hat natürlich in den diversen Verkehrs-Foren zu großen Sorgen geführt, welche Linieneinstellungen nun wieder zu befürchten sind. Immerhin lehrt die Geschichte, dass solche Ankündigungen oft mit deutlichen Einschränkungen für die NutzerInnen einhergehen. Siehe die Linie 21, die zumindest in Teilbereichen hätte weiterbetrieben werden sollen. Und jetzt, wo gerade die EM vorbei ist und die U2 – laut Wiener Linien – den Verkehr des Ringes gut aufnehmen konnte.

Aber es sollte anders kommen, es wurde heute ein Konzept vorgestellt, dass für die meisten NutzerInnen sicher Vorteile bringen wird. Das Ringelspiel der Linien 1 und 2 am Ring wird beendet, welches mehrere Nachteile hatte: Erstens hat es zu vermehrten Umsteigen geführt und zweitens zu zusätzlichen Wartezeiten, weil die Ausgleichszeiten nicht wie bei anderen Stationen in der Endstation eingehalten werden konnte sondern in einer der Stationen. Dafür werden mehrere Linien verbunden, womit neue Umsteigerelationen geschaffen werden.


Die neuen Linien 1 und 2
Quelle: Wiener Linien

Konkret werden ab 26. Oktober 2008 die Linien 65 – 1/2 (über Oper – Schottentor und Schwedenplatz) – N zur Prater Hauptallee (neue Linie 1) und die Linien J – 1/2 (über Oper und Schwedenplatz) – N zum Friedrichs-Engels-Platz (neue Linie 2) verbunden. In weiterer Folge soll die Linie D in Linie 3 umbenannt werden und die Linie 71 als Linie 4 zur Börse verlängert werden.

Es soll sogar hinter dem Parlament eine Verbindungsstrecke für die Linie J gebaut werden, so wie ich es vor ein paar Blog-Einträgen gefordert habe.

Der einzige Wermutstropfen ist das Aufgeben des alten Linienbezeichnungsschema, dass immerhin bereits 101 Jahre alt ist. Nach diesem hätten die neuen Linien auch Buchstaben erhalten sollen, da dies klassische Durchmesserlinien sind (so wie die Linien D und N).

Damit haben die Wiener Linien und die Stadt Wien gezeigt, dass es doch möglich ist Verbesserungen umzusetzen. Weiter so!

Weitere Infos:
Ankündigung auf der WL-Homepage

Back to normal

Mittwoch, Juli 2nd, 2008

Mit dem Ende der EM verschwinden langsam auch wieder die Flaggen, die im letzten Monat von den Autos und Straßenbahnen gewinkt haben. Es ist ja nicht so, dass ich grundsätzlich was gegen Flaggen hätte, sollen doch alle mit ihren Autos oder Fahrzeugen oder Häusern machen, was sie wollen. Ich trage ja auch gern meine Meinungen und Wünsche in die Öffentlichkeit.

Bei den Straßenbahnen – die ja nur teilweise privat sind – hat mich allerdings wirklich gestört, dass diese mit diesen Krone-Flaggen herumgefahren sind. Nicht nur, dass ich sie hässlich fand, mit dem verunstalteten Adler und dem Fußball auf der Brust, ich hätte mir von einer Veranstaltungsstadt schon erwartet, dass sie „internationaler“ agieren.

Ich hätte mir erwartet, dass eine der Flaggen das offizielle Euro 2008-Logo trägt und die andere Flagge die Landesflagge eines Teilnehmerlandes ist. Das hätte Internationalität und Weltoffenheit gezeigt … So wies war Kleinbürgertum und Nationalismus.


Regenbogen- und Wien-Flagge

Wie gesagt, so langsam verschwinden die Flaggen wieder. Und ich hab mich gestern gefreut, als ich gesehen habe, dass die Straßenbahnen jetzt mit den Regenbogenflaggen herumdüsen. Nicht nur, weil diese so schön bunt sind, sondern weil diese Offenheit und Toleranz symbolisieren, sind die Regenbogenflaggen doch das Symbol der Lesben-, Schwulen und Transgenderbewegung. So ein Zeichen erwarte ich mir von einer Stadt!