Archive for the ‘Politix’ Category

Critical Mass

Donnerstag, Mai 15th, 2008



Kaum zu glauben, aber es ist schon wieder ein Monat vergangen! Am 16. Mai, also bereits morgen, startet die nächste Critical Mass (Wir fahren mit dem Rad durch die Stadt, wo uns normalerweise der Platz genommen wird)! Treffpunkt ist wie immer 16:30 am Margaretenplatz. Das Thema ist dieses Mal „Aliens against Autoholism!“.

In der Bikekitchen (ich habe berichtet) gibt es heute abend bereits einen Bastelworkshop um sein Rad ansprechend zu gestalten (z.B. zu einem Raumschiff umzubauen).

Infos wie immer auf http://www.criticalmass.at

Adieu 21er!

Samstag, Mai 10th, 2008

Jetzt ist es traurige Realität. In den Reigen der Straßenbahneinstellungen in Wien hat sich eine weitere Linie eingereiht. Diesmal die Linie 21, mehr schlecht als recht von der nigelnagelneuen Erweiterung der U-Bahn-Linie U2 ersetzt. Natürlich ist die U-Bahn schneller unterwegs. Nur bringt dies den Fahrgästen nichts, wenn sie zuerst 500m zur nächsten U-Bahn-Station gehen müssen um dann eine kurze Strecke zurückzulegen. Dafür dürfen sich die AutofahrerInnen unter uns freuen, dass die Ausstellungsstraße neben dem Prater gleich nach der EM zu einer neuen Autorennstrecke umgebaut wird.

Seit Beginn des U-Bahn-Baus in Wien sind Straßenbahnlinien massiv von Einstellungen bedroht. Was überbleibt sind meist sterbende Einkaufsstraßen und Auto-dominierte Straßenzüge. Ob es wirklich für die Wirtschaft gut ist, wenn der Kleinhandel stirbt und stattdessen die Einkaufszentren mit dem immer gleichen Geschäften florieren (wobei die meisten Einkaufszentren eh nicht gut gehen)?

Stattdessen werden die Fahrgäste in dunkle Tunnels unter der Stadt gezwängt, in denen die Stadtgestalt nicht zur Geltung kommt. Immerhin kommen jedes Jahr viele Tausend (oder sogar Millionen?) TouristInnen nach Wien um die Stadt zu sehen – auch ich muss bestätigen, dass diese wirkliche sehenswert ist. Aber für die Stadtentwicklung ist halt vorrangig, dass der (Motorisierte Individual) Verkehr flüssig fließt, was sich auch an den mangelnden Ampelbeeinflussungen ablesen lässt. So langsam wie in Wien sind Straßenbahnen und Busse nirgends (zumindest nicht in Mitteleuropa) unterwegs.

Die Oppositionsparteien im 2. Bezirk – vorrangig die Grünen – haben in den letzten Jahren und Monaten alle Register gezogen um die Einstellung zu verhindern. Immerhin haben die Grünen im letzten Monat ca. 8000 Unterschriften gesammelt. Natürlich konnten sie nichts gegen die Sturheit der sozialdemokratischen Stadt- und Bezirksregierung ausrichten, die vor allem eines kann: Verschlechterungen schön reden.

Durch den einsetzenden Autoboom in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts sind in vielen europäischen Städten die Straßenbahnnetze eingestellt worden. Die Argumentation basierte meist darauf, dass diese den Autoverkehr behindern würde. In dieser Zeit war man sich über die Nachteile des Autoverkehrs noch nicht im klaren – Unökologisch, Luft verschmutzend, gefährlich. Inzwischen ist man in den meisten Städten wieder klüger geworden und errichtet wieder Straßenbahnen. Modern, hell, schnell – das sind die neuen Schlagworte. Meist werden die Straßenbahnlinien auf Rasengleisen errichtet, um in die tristen Straßenlandschaften ein paar Flecken natürliches Grün einzubringen. Linz, Graz, Innsbruck als Beispiele im eigenen Land – Paris, London, Berlin als potentielle internationale Vorbilder (mehr dazu auf www.tramway.at).

Aber Wien ist anders.

Noch ein guter Text zur Nachlese:

Räder kochen?

Mittwoch, April 23rd, 2008

Nachdem der 15. Wiener Gemeindebezirk in der letzten Zeit ziemlich mit interessanten alternativen Projekten (i:da, Pankahyttn, …) boomt, gibt es schon wieder ein neues interessantes Projekt: Die „Bikekitchen“.

In der Goldschlagstraße 8 haben sich ein paar Menschen zusammengetan um einen Raum zu schaffen, der dazu genutzt werden kann, sein Rad zu reparieren, sich aus alten Rädern neue Räder zusammenzubauen (aber keine Normalen -> Choppers, Tall Bikes, …) oder auch nur um gemütlich ein Bier zu trinken. Und das in einem sehr politischen Kontext. Ich zitiere die Homepage: „Wichtige weitere Schlagworte: ANTIFA, Kollektiv, Plenum, Konsens, Fuhrpark, (Raum)Gestaltung, DIY, Soli, Schablonen/Stencil, Dumpstern/Kontainern, Bar, Beisl, Cafe, Fachliteratur, Archiv, Fahrradfetischismus, Bike Art, Bike Fun, Bike Kill, Joustings, Bike Polo, Nachtfahrten, Demoperformance, Aktionen, Screen Printing, Workshops, Ausflüge, Karawanen, Filme u. Videos schaun und machen, Hörspielabende, Schrott sammeln, Lesekreis, Konzerte, Auflegerei, Experimente aller Art, …“.

Drübergestolpert bin ich über die Critical Mass-Homepage, weil die letzte CM nämlich einen Abstecher zur Bikekitchen genommen hatte (was ich aber gar nicht mitbekommen hatte). Nachdem ich das für eine voll nette Idee halte, hab ich dort letztes Samstag gleich mal vorbeigeschaut und einen Lokalaugenschein gemacht. Die dort anwesenden Menschen waren sehr überrascht, auf einmal fremde Menschen zu sehen, waren aber gleich sehr angetan und wir haben gemütlich ein Bier getrunken und geplaudert.

Es war sicher nicht mein letzter Besuch in der Bikekitchen. Ich würde mich freuen, auch LeserInnen meines Blogs dort zu treffen :)

-> http://www.bikekitchen.net/

Ein Tag, so schön wie gestern

Samstag, April 19th, 2008

Die Band

Alle die nicht auf der gestrigen Critical Mass waren, haben wirklich was versäumt. Sie war genau so, wie eine Critical Mass sein soll. Bunt, laut, spontan und lustig. Losgegangen ist es wie jeden Monat am Margaretenplatz. Dort beim versammeln schaut die Menge immer viel kleiner aus, als wenns dann wirklich losgeht. Nach dem losfahren die erste Überraschung: Eine Band fährt mit!

Und die haben die ganze Zeit brav vor sich hin musiziert. Eine tolle Idee, ich hoffe wir werden sie noch öfter dabei haben. Die Route führte die Wienzeile hinein, über den Ring zum Heldenplatz, wo wir kurz die Freiraum-Demo beklingelt haben, die dort (mit sehr anstrengendem Techno) den Rasen befeierte. Für mich nicht sehr einladend. Naja.


CM am Heldenplatz

Weiter gings über Ballhausplatz – Löwelstraße – Ring – Kai – Salztorbrücke – Lände – Roßauerbrücke – Hörlgasse – Universitätsstraße – Alser Straße – Kinderspitalgasse – Lazarettgasse zum Gürtel Richtung Westbahnhof. Dort haben wir uns mal einige Zeit aufgehalten und haben die breite Fahrbahn für uns genossen. So viel Fläche, die sonst für so wenig Fahrzeuge zur Verfügung steht. Mit so kleine Einheiten wie Rädern lässt sich der Raum einfach viel effizienter nutzen. Ausserdem ist es viel leiser (obwohl wir uns Mühe gegeben haben, laut zu sein), gesünder und kommunikativer. AutofahrerInnen können ja nur hupen (haben wir gestern oft genug gehört), RadlerInnen können klingen, singen und lachen.


Viel Platz am Gürtel

Den Gürtel gings ziemlich lang entlang, bis wir dann spontan in die Goldschlagstraße abgebogen sind – gegen die Einbahn, aber das Fahren gegen die Einbahn ist dort für RadlerInnen freigegeben. Allerdings hatte wohl niemand mit ca. 300 Leuten gerechnet gehabt :) Über Pelzgasse – Felberstraße gings wieder zurück zum Gürtel, wo wir auf der Kreuzung Mariahilferstraße#Gürtel Etwas wiederholt haben, womit wir auf der Jänner-Critical Mass schon Spaß hatten: Ein Ringelspiel (zwischen Autos durch). Nach so drei, vier Umrundungen haben wir den Autoverkehr wieder Autoverkehr sein lassen und sind in die Mariahilferstraße abgebogen. Dort haben wir uns von den vielen PassantInnen befeiern – oder zumindest bestaunen lassen. Mit guter Musik auf dem Rad tanzend sind wir langsam dem Ring entgegengeschwebt. Die armen AutofahrerInnen, die in ihren Schüsseln gefangen sind und wahrscheinlich noch nicht einmal die Musik gehört haben … Vermutlich sollten wir sie eher bemitleiden als bekämpfen. Ob dann mehr auf sanftere Verkehrsmittel umsteigen würden?


Das war unsere Route

Über Babenbergerstraße – Ring sind wir wieder auf den Heldenplatz gekommen, wobei wir uns diesmal länger aufgehalten haben, indem wir klingelnd, jubelnd, singend um das Heldenplatzdenkmal gekreiselt sind. Die Band ist inzwischen abgestiegen und hat sich auf das Denkmal gestellt, wie auch viele RadlerInnen, die dort ihre Räder präsentiert haben. Der Kreisel wurde immer dünner, und immer mehr Gruppen bildeten sich, die mit einander plauderten. Und dies war schließlich auch das Ende der Critical Mass – alle waren müde und hatten eine Pause verdient. Insgesamt sind wir ca. 15km gefahren und waren dafür zwei Stunden unterwegs.

Tja, ich freu mich schon auf nächsten Monat. Haltet euch Freitag den 16. Mai frei … Treffpunkt ist wieder Margaretenplatz, 16:30. Infos gibts wieder immer auf http://www.criticalmass.at. Und wers gar nicht erwarten kann, die nächste Critical Mass in Österreich ist bereits nächste Woche in Linz (Freitag, 25. April, 16:30, Hauptplatz).

Als Schluß ein kurzes Video, auf dem auch die Band zu sehen ist:

Das Kartenmaterial des Übersichtsplans kommt übrigens aus dem Open Streetmap Projekt.

Critical Mass Vienna – April 2008

Dienstag, April 15th, 2008

Diesen Freitag (18. April) um 16:30 startet die nächste Critical Mass am Margartenplatz in Wien! Kommt zahlreich, kommt bunt, kommt lustig, habt Spaß! Reclaim the Streets!

Rad-Highways

Dienstag, April 15th, 2008

Christoph Chorherr hat auf seinem Blog eine Idee für eine Nordost-Tangente für den Radverkehr online gestellt und dies mit der Forderung für Rad-Highways verknüpft. Hier meine Gedanken dazu:

Ich unterstütze die Forderung, dass es Rad-Highways durch die Stadt geben soll, vollkommen. Ich würde auch fordern, dass auf diesen Highways gewisse Mindestanforderungen an die Qualität gesetzt werden. Diese sollten unter anderem Mindestbreite, Mindestkurvenradien und maximale Ampelwartezeiten umfassen. Meiner Ansicht nach gibt es in Wien derzeit nur zwei Radwege, die Anspruch auf einen Rad-Highway erheben könnten: Der Donaukanal-Radweg und streckenweise der Gürtelradweg.

Den Wiental-Radweg als Wiental-Highway zu bezeichnen (außer es ist damit der zukünftige Radweg im Wientalbecken gemeint) find ich dagegen grenzwertig. Die vielen Kurven und Engstellen beinhalten hohes Konfliktpotential mit FußgeherInnen, die Kreuzungssituationen mit dem Autoverkehr stellen durch ihre Führung Schikanen dar und haben langen Ampel-Wartezeiten. Was den Wiental-Radweg entgültig abwertet ist, dass dieser knapp vor dem Naschmarkt endet und man entweder über die Gußhausstraße oder die Margaretenstraße/Operngasse ausweichen muss.

Die Gußhausstraße wäre gar nicht so schlecht für den Radverkehr geeignet, allerdings ist dorthin ein Geländeanstieg zu überwinden und der Umweg macht den Weg unattraktiv. Ausserdem sind in der Gußhausstraße keine Radfahranlagen vorhanden. Der Weg über die Margaretenstraße stellt einen weiten Umweg dar und bietet hohes Unfallpotential, vor allem stadtauswärts. Ich finde der Mehrzweckstreifen in der Margaretenstraße ist ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Der Verkehr ist vor allem nachmittags sehr dicht, ein Überholen langsamer RadfahrerInnen oft nur schwer möglich. Von der Parkspur droht die plötzlich aufgehende Autotür, von der Fahrspur spontan abbiegende AutofahrerInnen.

Ich hab hier eine vermutlich sehr persönliche Karte der in Wien existierenden Rad-Highways und deren notwendigen Ergänzungen erstellt. Auch die als gut eingetragenen Radwege sind bei weitem nicht optimal, sie erlauben aber immerhin hohe Geschwindigkeiten bei relativ geringem Konfliktpotential. Die orangenen Radwege sind von Highways weit entfernt. Die rot markierten Bereiche erfordern oft lange Umwege oder nötigen zur Mitfahrt im dichten Autoverkehr.

Ein paar dieser Bereiche möchte ich konkret hervorheben:
* Getreidemarkt – Naschmarkt – Karlsplatz
Der Radweg vom Museumsquartier zum Karlsplatz endet sehr spontan vor dem Audimax der TU bei der Lehargasse und macht es nötig sich bei vier Spuren mit dichtem Autoverkehr hindurchzumischen. Etwas, dass vor allem Kindern nicht zugemutet werden kann und auch viele Erwachsene abschrecken dürfte. Es müsste wohl eine Fahrspur geopfert werden, aber hier könnte recht einfach eine attraktive Verbindung geschaffen werden. Noch schlimmer in der Gegenrichtung. Es gibt zwar in der Nibelungengasse einen Radweg, allerdings kostet die Benützung dessen viel Ampelwartezeit (zumindest wenn man von der TU kommt). Die Alternative derzeit ist der Weg durch den Bärenmühl-Durchgang und die Benutzung des Gehsteiges entlang des Getreidemarktes bis zur Gusshausstraße (oder gleich bis zur Mariahilferstraße). Anbei ein Plan, wie ich mir einen Alternativvorschlag vorstelle. Der derzeit existierende Mehrzweckstreifen sollte zu einem Zweirichtungsradweg umgebaut werden und um den Spitz Wienzeile/Operngasse herumgeführt werden. Dort in der direkten Verlängerung eine Radquerung und fertig. Natürlich ist auch eine Abzweigung zum Wientalradweg dabei.

* Südgürtel
Erst kürzlich hab ich den Südgürtel erforscht und hab schmerzlicherweise festgestellt, dass der Radweg dort einfach im Nichts endet. Mit etwas Suchen findet man einen Radweg parallel, dieser ist aber nicht als Highway geeignet.

* Mariahilferstraße
Autos raus. Straßenbahn und Radverkehr rein.

Ich bin davon überzeugt, dass der Anteil des Radverkehrs in Wien explodieren würde, sobald diese Rad-Highways (und dazu auch ein passables Netz dazwischen) gebaut würden. Es bleibt zu hoffen.

International Squatting Days

Sonntag, April 13th, 2008

Derzeit sind gerade die International Squatting Days (Freiraum Aktionstage) am Laufen, im Rahmen deren in viele Städten (Haus-)besetzungen und Demonstrationen organisiert werden um für mehr alternative Zentren zu kämpfen.

Hier gibts Infos dazu:
* http://april2008.squat.net/
* http://at.indymedia.org

Was wäre, wenn … die U2 nicht gebaut worden wäre?

Freitag, April 11th, 2008

Es ist in gewisser Weise richtig, dass eine Parallelführung der Linien 21 und U2 nicht sinnvoll ist. So wird die Linie U2 wohl noch für Jahrzehnte (abgesehen der seltenen Veranstaltungen im Ernst-Happel-Stadion) heiße Luft durch die Gegend führen. Es ist sicher richtig, dass eine U-Bahn schneller unterwegs ist als die Straßenbahn, aber für welchen Preis? Eine Reorganisation des Oberflächenverkehrs wäre vergleichsweise günstig gekommen und hätte eine wesentlich höhere Flexibilität ermöglicht. Auch die jährlichen Betriebskosten wären nur ein Bruchteil des teuren U-Bahn-Betriebs. Mit beschleunigten Ampelschaltungen und optimiertem Streckenverlauf sind im Straßenbahnbetrieb vergleichbare Geschwindigkeiten möglich, vor allem durch die verringerten Umsteigewege. Die Haltestellen können für längere Züge gebaut werden um zu erwartende Fahrgaststeigerungen aufzufangen.

Ich möchte hier einen Vorschlag bringen, wie der Straßenbahnbetrieb in der Umgebung des Praters hätte aussehen können, wenn ein paar kreative Köpfe am Werk gewesen wären und weniger Interessen der Bauindustrie und AutofahrerInnen-Klubs. Der U-Bahn-Bau wird ja vor allem von diesen Organisationen gefördert, da diese viel Geld an den Bautätigkeiten lukrieren können, bzw. die Straße frei für den Autoverkehr bekommen.

Die Donaustadtbrücke wird zu einer Strassenbahnbrücke ausgebaut, ein Linienbündel fährt darüber und bindet die Donaustadt an. Bei Stadlau teilen sich die Linien auf und erschließen verschiedene Bezirksteile. Die Linien N und 18 werden durch den Prater verlängert um das Stadion und die zukünftige WU-Wien besser anzubinden. Die Linie 11A ist an bereits ihrer Kapazitätsgrenze und wird daher auf Straßenbahn umgebaut und verlängert.

Linienänderungen
Hier die detailierten Linienänderungen meines Vorschlages:
Linie 18 (blau)
Die Linie 18 wird von der Schlachthausgasse durch den Prater und über die Donaustadtbrücke verlängert und erschließt dort Stadlau – Hirschstetten – Breitenlee. Damit werden die Bezirke Donaustadt und Landstraße mit einem effizienten Verkehrsmittel verbunden. Dies ist auch die bevorzugte Strecke vom zukünftigen Hauptbahnhof zum Stadion.

Linie 21 (orange)
Die Linie 21 behält den Großteil ihrer Strecke, fährt nach dem Stadion allerdings über die Donaustadtbrücke weiter und erschliesst Stadlau – Aspern – Essling – Groß-Enzersdorf. Damit wird die Donaustadt effizient an das Wiener Zentrum angebunden. Eine mögliche Verlängerung zur EM-Fanmeile wäre möglich um eine umsteigefreie Verbindung zu schaffen.

Linie N (lila)
Die Linie N wird durch den Prater zur WU-Wien, Messe und Stadion verlängert. Dies ergibt eine zusätzliche Verbindung ins Zentrum.

Linie 11 (grün)
Die Linie 11A wird zur Straßenbahnlinie 11 umgebaut und über Stadion zum Praterkai verlängert. Dies verbindet das Stadion mit den nördlichen Bezirken.

Stadionverkehr
Im Stadionverkehr bedienen die Linien dann folgende Relationen:
Linie 21: Praterstern (U1 – Zentrum) – Schwedenplatz (U4 – Spittelau – Heiligenstadt) – EM Fanmeile Schottentor; Donaustadt
Linie 18: Schlachthausgasse (U3 – Zentrum – Westbahnhof bzw. U3 – Simmering) – Südbahnhof/Hauptbahnhof; Donaustadt
Linie N: Landstraße – Schwedenplatz (U1 – Zentrum)
Linie 11: Vorgartenstraße (U1 – Kagran) – Handelskai (U6 – Floridsdorf) – Heiligenstadt; Praterkai (S-Bahn)
Linie 791: Landstraße – Wien Mitte (U4 – Karlsplatz – Hütteldorf)

1 Führt über die Strecke N im Prater, außerdem müssen in der Marxergasse Gleise verlegt werden (gestrichelt im Plan).

Plan

Dies alles hätte zu einem Bruchteil der Kosten der U2 gebaut und betrieben werden können. Schade für diese vertane Chance.

Unzulänglichkeiten der Wiener Linien

Donnerstag, April 10th, 2008

Gestern war mir eine Beobachtung wieder mal ein Mail an den Kundendienst der Wiener Linien wert:

S.g. Wiener Linien!

Ich konnte wieder ein paar Unzulänglichkeiten in ihrem Betriebsablauf sehen:

– Gerade eben konnte ich am Westbahnhof einen E2+c5-Zug der Linie 6 (ich hab mir leider nicht die Nummer gemerkt) beschildert mit „Westbahnhof S U“
beobachten (wobei ein seitliches Broseband zur Haelfte „Sonderzug“, ein anderes „Stadion“ gezeigt hat, als Nummer in der Heckscheibe war „9“ zu lesen).

Nachdem die meisten Fahrgäste am Westbahnhof ausgestiegen sind (aber bei weitem nicht alle) ist der Zug dann weiter Richtung Burggasse-Stadthalle gefahren.

Solche Beobachtungen wie diese können übrigens sehr häufig gemacht werden. Ich frage mich, wozu diese Züge überhaupt Anzeigen haben, wenn diese offensichtlich nicht korrekt genutzt werden.

– Gestern nacht konnte ich einen N49 in Richtung Hütteldorf beobachten, der keine Liniennummer angezeigt hat (also nur das Ziel).

– Etwas allgemeines: Ich finde es ja sehr gut, dass auf den FGI-Anzeigen an den Stationen inzwischen die nächsten Abfahrten mit rollstuhlgerechten Fahrzeugen angezeigt werden. Allerdings empfinde ich die Umschaltzeit zwischen den nächsten Fahrten als viel zu lange. Worauf basiert diese Zeit, gab es dazu Untersuchungen, was die optimale Zeit ist, bzw.
Evaluierungen ob die Fahrgäste damit zurecht kommen? Ich musste schon viele Fahrgäste über die Bedeutung dieses Wechsels aufklären, da dies scheinbar nicht selbsterklärend ist.

grüße,
Stephan Plepelits

Wiener Krokodilstränen

Samstag, März 15th, 2008

Gerade hab ich auf derstandard.at ein gutes Kommentar von Hellmut Butterweck gefunden, in dem er die Stadtplanungs- und Architekturkultur in Wien kritisiert. Kein Wunder, dass Wien immer uninteressanter wird. Welche herausragenden Leistungen hat es denn in den letzten Jahren in Wien gegeben? Vielleicht die Donaucity, in der ständig unwirtlich der Wind weht? Vielleicht die Wienerberg City, in der die Freiräume kommerziellen Interessen zum Opfer gefallen sind und die vergeblich auf eine sinnvolle ÖV-Anbindung hofft? Das auch im Artikel angesprochene Haus von Zaha Hadid am Donaukanal, das wieder mal leer steht?

-> http://derstandard.at/?id=3265572